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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 5.194 mal aufgerufen
Umfrage: Kraftknoten realisieren, Kosten dividieren!
Bisher wurden 42 Stimmen zur Umfrage "Kraftknoten realisieren, Kosten dividieren!" abgegeben.
 AntwortenAbgegebene StimmenGrafische Auswertung
1. Ich würde mich an den Kosten beteiligen! 4
9,5%
2. Meine Sicherheit ist mir das Wert! 19
45,2%
3. Behindertenbeförderung nach dem 4.Punkt System ist ausreichend!! 1
2,4%
4. Ich setze mich sowieso auf einen Fahrzeugsitzplatz um! 1
2,4%
5. Die DIN-Norm verpflichtet zum Handeln! 5
11,9%
6. Kostenverteilung 50% Fahrgast & 50% Kostenträger 2
4,8%
7. Bei Neuerwerb eines Rollstuhl gültige Vormontage eines Kraftknotensystems 3
7,1%
8. So wichtig ist mir der Kraftknoten nicht! 0
0%
9. Ich hätte gerne mehr gewußt über den Kraftknoten 6
14,3%
10. Thema interessiert mich nicht! 1
2,4%
 
 Telebus was nun?
Gebel Offline



Beiträge: 33

26.02.2005 12:24
DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Infothek zum Thema: Der Kraftknoten

DIN-NORMEN

DIN - NORMEN (REGELWERKE) HABEN IMMER EINEN EMPFEHLUNGSCHARAKTER UND SIND KEINE RECHTSNORMEN. DAHER BESTEHT EIGENTLICH KEINE RECHTSPFLICHT ZUR NACHRÜSTUNG DES KRAFTKNOTENSYSTEMS.

ALLERDINGS WERDEN DIESE TECHNISCHEN REGELN HERANGEZOGEN, WENN ES UM DAS MAß DER IM VERKEHR ERFORDERLICHEN SORGFALT GEHT. DIE EINHALTUNG DES DURCH DIE DIN FESTGELEGTEN STANDARDS IST GLEICHBEDEUTEND MIT DER EINHALTUNG DER IM VERKEHR ERFORDERLICHEN SORGFALT, D.H. EIN VERHALTEN, WELCHES DIESEN STANDARD ERFÜLLT, GILT GRUNDSÄTZLICH ALS PFLICHTGEMÄß UND EIN NICHTEINHALTEN ALS SORGFALTSWIDRIG.
EIN BEHINDERTER MENSCH, DER SICH IN SEINEM ROLLSTUHL SITZEND BEFÖRDERN LÄSST , OBWOHL ER WEIß, DASS SEIN ROLLSTUHL NICHT ÜBER DAS ERFORDERLICHE KRAFTKNOTENSYSTEM VERFÜGT, VERSTÖßT DAHER NICHT GEGEN EINE RECHTSNORM, ER VERHÄLT SICH JEDOCH SORGFALTSWIDRIG, SO DASS IM FALLE EINES UNFALLES EIN MITVERSCHULDEN NICHT AUSZUSCHLIESSEN IST.

ROLLSTUHLFAHRER/INNEN, OHNE KRAFTKNOTENSYSTEM WERDEN WEITERHIN, JEDOCH MIT EINEM VERRINGERTEN SICHERHEITSNIVEAU IM VERGLEICH ZUM KRAFTKNOTEN, MIT DEM 4PUNKT-GURTSYSTEM MIT RRS UND PRS BEFÖRDERT.

NÖTIGENFALLS FAHRGAST AUF EINEN FAHRGASTSITZPLATZ UMSETZEN UND DEN ROLLSTUHL IM FAHRZEUG SICHERN!


DAS KRAFTKNOTENSYSTEM


Der Begriff Kraftknoten definiert sich in der DIN 75078 Teil 2. Dabei handelt es sich um einen theoretischen Punkt, im Bereich der Hinterachse des Rollstuhls, wo idealerweise die Rückhaltekräfte des Personenrückhaltesystems in das Rollstuhlrückhaltesystem eingeleitet werden. Dort also, wo nach unten zum Fahrzeugboden der Rollstuhl verankert und wo nach oben das Personenrückhaltesystem fixiert respektive angelenkt wird. Der optimale Punkt der Krafteinleitung (Kraftknoten) ist bei jedem Rollstuhltyp unterschiedlich. Um letztendlich die Anforderungen der DIN 75078 Teil 2 zu erfüllen, sollte der Rollstuhl mit Verspannaufnahmen nachgerüstet werden, um die Krafteinleitung in den Kraftknoten zu realisieren.

Der Kraftknoten soll im Falle eines Unfalls den Schutz der Insassen erhöhen, indem der Verlauf der Gurte des PRS optimiert, die Belastung des Rollstuhls reduziert und die Bedienung vereinfacht und damit eine Fehlbedienung verhindert wird!


Fremdbeitrag ( Gast )
Beiträge:

18.08.2005 22:29
#2 RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten
Neuigkeiten Aktuell Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Sicherheit für Rollstuhlfahrer [BGW] - Sicherheit im Straßenverkehr ist eine Sache, noch wichtiger wird sie jedoch, wo besonderer Schutz nötig ist. Wer in einem Pkw mitfährt, sitzt – mit angelegtem Gurt – sicher und meist auch bequem. Anders sieht es dagegen für Rollstuhlfahrer aus. Sie müssen auf zusätzliche technische Lösungen und Hilfen vertrauen. Wo die Technik aber anfällig ist, entstehen besondere Gefährdungen. In ihren "Mitteilungen" beleuchtet die BGW diese Thematik. Bei einem Verkehrsunfall zeigt sich nur allzu schnell, wer das schwächste Glied in der Kette ist. Im Ernstfall besonders gefährdet sind Menschen, die im Rollstuhl sitzend befördert werden. Neue Rückhaltesysteme versprechen mehr Sicherheit, der Fahrdienst vermeidet zudem Haftungsprobleme. Der Artikel vergleicht herkömmliche mit neueren Rückhaltesystemen und beantwortet die Fragen nach Nachrüstung und Kosten. So heißt es, die neuen Rückhaltesysteme seien erheblich sicherer. Der Fahrgast im Rollstuhl ist dabei durch ein echtes Drei-Punkt-Gurtsystem geschützt, mit Becken- sowie Schulterschräggurt. Die Kräfte, die bei einem Unfall auftreten, werden durch eine Konstruktion am Rollstuhl abgeleitet – den so genannten Kraftknoten. Zwingend vorgeschrieben ist die Nachrüstung von Rollstühlen auf dieses System zwar nicht, heißt es im Artikel , aber einige Fahrdienste machen ihre Fahrgäste auf das erhöhte Gefährdungspotenzial aufmerksam, andere lehnen die die Beförderung gar ab, wenn wenn kein Kraftknotensystem am Rollstuhl vorhanden ist. Die Kosten für eine Nachrüstung auf das "Kraftknoten-System" werden mit etwa 380 Euro angegeben. Den gesamten Artikel können Sie nachlesen auf der Internetseite der BGW unter: www.bgw-online.de

Gast
Beiträge:

09.12.2005 20:24
#3 RE: RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Ich halte dieses System für ok. Ein normaler Rollstuhl hat aber keine Nackenstütze! Was passiert bei einem Aufprall. Macht man sich hierüber keine gedanken? Roland Pichler

Gast
Beiträge:

12.12.2005 22:09
#4 RE: RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Lieber Herr Pichler Mit Recht erkennen Sie den Mangel mit der fehlenden Kopfstütze. Allerdings haben sogenannte Crashtest bewiesen, dass durch die starke Absorbationswegungen der Kräfte nach vorn, der Anteil der auftretenen Rückkräfte wesentlich geringer ausfallen. Zweifels ohne besteht jedoch hier eine Gefahr die eine vorhandene Kopfstütze(Haltesystem) mindern kann. Jedoch lassen sich bedauerlicher Weise die Kostenträtger von Rehamitteln nicht dazu bewegen, jeden Rollstuhlfahrer mit einer Kopfstütze auszurüsten. Wie der Kraftknoten stellt auch die Kopfstütze ein zusätzlich Mittel zum Rehamittel dar, und deshalb werden die Kosten zurzeit nicht übernommen. Gebel

Georg Offline



Beiträge: 1

18.09.2006 20:05
#5 RE: RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Hallo Frau/Herr Gebel, haben Sie neue Nachrichten hinsichtlich Kraftknoten und insbesonders
über Nackenstützen beimRollstuhlbeförderung? siehe letzte Anfrage.

Gast
Beiträge:

25.09.2006 18:58
#6 RE: RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Das mit der Kopfstütze ist schön und gut. Personen, die ohne weitere Hilfsmittel im Rollstuhl sitzen können, gehören auf den PKW-Sitz. Alles andere ist fahrlässig. Die Personen, die ohne Hilfsmittel nicht sitzen können, z.B. wegen fehlender Rumpf- u. Kopfkontrolle, haben eine Kopfstütze am Rollstuhl (von den Kassen bezahlt). Wer Bilder von den Crash-Tests mit Kraftknoten am Rollstuhl gesehen hat, soll sich mal ausmalen, was passiert, wenn ein Kind in einer Sitzschale mit einer ProWalk-Kopfstütze einen Unfall hat. Sicherlich trifft der Nacken wieder 100%-tig in die natürlich richtig eingestellte Kopfstütze ...... oder ist hier der Genickbruch schon vorprogrammiert?

Gebel Offline



Beiträge: 33

28.09.2006 07:30
#7 RE: RE:DIN-Norm 75078 Tei 2 , Der Kraftknoten Antworten

Lieber Georg,

Sie haben vollkommen Recht. 95% aller Rollstühle sind nicht geeignet, um während der Fahrt in einem Kraftfahrzeug im Rollstuhl sitzend Personen zu befördern. Schon die Sicherheitshinweise der Rollstuhlhersteller weisen ausdrücklich und deutlich auf diesen Umstand hin.

Einzige, sichere Alternative ist das Umsetzen auf einen Fahrzeugsitz!

Darüber hinaus, gibt es nicht ein einziges Kraftfahrzeug eines Herstellers, dass trotz geeigneten Spezialumbau für Behindertentransport, die DIN-Norm 75078, tatsächlich erfüllt.

Diese Umstände und noch mehr lassen vermuten, dass täglich bundesweit hunderttausende Beförderungen von Menschen mit Behinderungen rechtswidrig bzw. fahrlässig getätigt werden.

Allerdings ist diese Praxis, angesichts der allgemeinen Unfallstatistik, durchaus paktikabel und stellt nach dem Stand der Technik momentan die einzige Alternative zur Mobilitätssicherung Behinderter im Alltag dar.

Es wäre wünschenswert, dass sich alle Verantwortlichen um eine sicherere Lösung bemühen.

Hier stehen sich jedoch die Wirtschaftlichkeit der Beförderungsbetriebe, die hohen Kosten einer Anschaffung eines Spezialfahrzeuges und das nur schlecht bezahlte Entgeld gegenüber.

Während auf der einen Seite absolute Sicherheit gefordert wird, ist auf der anderen Seite
nur der Betrieb bei der meist öffentlichen Vorgabe von Aufträge berücksichtigt, der am kostengünstigsten fährt. Dies hat zur Folge, dass oft selbst minimale Voraussetzungen zur Beförderung nicht mehr gewährleiset sind.

Diese Entwicklung zeigt, wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen, dass eine ordentliche Beförderung nicht wirklich gewährleistet werden kann und das wie so oft im Leben, nur noch das Geld eine tatsächliche Rolle spielt.

Darüber hinaus herrscht in breite, allgemeine Unkenntnis bei Verwaltungen, Versicherungen,
KFz-Prüfstellen, Fuhrbetrieben usw. über diese Tatbestände bzw. die gültigen Rechtsvorschriften.

Der Kraftknoten, aus der DIN-Norm 75078 Teil 2, bereits aus dem Jahre 1999, soll bespielsweise die Sicherheit bei der Beförderung von Rollstühlen in Kraftfahrzeugen erhöhen. Abgesehen von dem Umstand, dass eine Beförderung eigentlich sitzend im Rollstuhl ausgeschlossen seien müsste, wird die DIN Norm z.B. im Sonderfahrdienst für Menschen mit Behinderungen im Land Berlin von nur zwei Fahrgästen von 40.000 berechtigten Nutzern real umgesetzt.


Im meinen persönlichen Bemühungen um eine höhere Sicherheit stehe ich oft vor den Problemen einer zeitgemäßen Umsetzung und scheitere meistens schon im Vorfeld an der Interessenslosigkeit aller verantwortlichen Beteiligten.

...ein mehr als bedauerlicher Umstand!

mfg

Gebel

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